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Wenn noch das ganze Leben vor einem liegt...

Ich  arbeite mit jungen Menschen, mit und ohne Förderbedarf.

Angebot

  • Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche umfassen Schauspiel-Grundlagen, Persönlichkeitstraining, Raumarbeit. Besetzung, Strichfassung des ausgewählten Stückes, Proben, Bühnen,Kostüm,Licht und Tonkonzept. Alles auf einem professionellen Niveau, das den pädagogischen Prozess in den Vordergrund stellt.  Große Texte können von jedem gesprochen und gespielt werden, wenn man zeigt, wie man sich mit dem Text und der Figur und dem Partnerspiel verbinden kann.

  • Kurzfilme beinhalten: In kleinen Gruppen entweder einen Klassiker modern verfilmen, selber Szenen improvisierend erarbeiten und filmen, Schnitt und Auswertung des Materials. Du hast eine Gruppe und nur einen Tag? Da ist vieles improvisierend möglich.

  • Kurse und Workshops: Jeder gewünschte Schwerpunkt und Umfang  ist möglich.

  • Einzelunterricht: Ich helfe dir gerne, um dich  auf Castings und Drehs vorzubereiten.

Inszenierungen (Auswahl):

  • Ronja Räubertochter ( Theater)

  • Die rote Zora ( Theater)

  • Das kalte Herz ( Kurzfilm, Förderklasse)

  • Momo (Theater)

  •  Bahnhof Adieu ( Hörspiel)

  • The Sound of Music( Musical)

  • Peter Pan ( Theater)

  • Emil und die Detektive ( Theater)

Mein Regiekommentar aus dem Programmheft von Peter Pan ( 2023), samt kritischer  Auseinandersetzung mit dem Stück:

Nimmerland, Pirat*innen, Elfen, Wasser, Fliegen und die Bilder des Jungen, der niemals groß werden will… Jede Klasse hat mindestens ein Alleinstellungsmerkmal und bei dieser ist es die Körperlichkeit und das Sportive, was mir bei dem ersten Treffen direkt ins Auge sprang. Und dieser Faktor ist für ein Stück wie dieses unbedingt notwendig. Ich wusste, mit der Klasse sind Choreografien von Kampf bis Tanz sehr gut möglich und wie Sie sehen, haben wir uns da auch ausgetobt. Im morgendlichen Training wurde ab Probenbeginn das dafür benötigte Körperbewusstsein und auch die Kondition weiter aufgebaut! Auf der anderen Seite dachte ich aber auch: Das ist ein Stück, was ich heute so nicht spielen lassen kann. Das I* Wort, das Thema Dekolonisation und die Reproduktion von Rassismen sowohl in der Darstellung, als auch Sprache von indigenen Menschen ist für mich ein Ausschlusskriterium. Es ist immer möglich zu ersetzen, ohne dass dem Kern der Stücke oder Bücher ( z.B Pippi Langstrumpf Teil drei, Othello), etwas genommen wird. Und damit Sorge zu tragen, dass „Ismen“ in den neuen Generationen noch mehr gesehen und benannt werden, um dann zu verschwinden und nicht weitergetragen werden; Das betrifft in dem Stück und das Buch von Barrie auch das Bild der Mutter und der Frau. Ich rief also den Verlag der gewählten Fassung an und es war klar: Es darf und muss ersetzt, geändert werden. Was bleibt bei der Kritik noch übrig bei Peter Pan? Sehr viel!! Peter Pan und das Thema der Zeit und des Groß - Werdens oder Kind- Bleibens ist für eine Achte Klasse sehr passend. Der Übergang vom Kind zum Teenager hat es in sich und ist genau in den Figuren des Stückes zu finden. Ebenso großartig ist es auch, dass dies ein Stück ist, wo eine Achte Klasse nicht hauptsächlich Erwachsene Figuren spielt, sondern Figuren, die am Alter dran sind, oder wie die Elfen zeitlos/ ohne Alter sind. Als ich die Klasse fragte, was sie an ihrem Kind sein mögen, war der einheitliche Konsens: „Frei Sein, Unbeschwertheit, Sorglosigkeit“, aber auch ein empörtes: „Ich bin aber übrigens kein Kind mehr“. Wann ist man denn doch Kind und wie viel Kindsein lassen wir noch zu oder holen wir zurück? Ebenso interessant war die Auseinandersetzung mit dem Älter werden: „Dann darf man machen, was man will, dann darf man mit der Zeit umgehen, wie man möchte“. Die Klasse war sich aber auch nicht ganz sicher, was denn nun „besser“ sei. Denn schließlich wachsen dann auch die Sorgen, der Stress, die Verantwortung. Wollen Sie das? „Was passiert mit der Zeit, wenn man älter wird? “, fragt das Krokodil im Stück. Als Kind hat man alle Zeit der Welt und gerät oft aus dem Takt, wenn dann wir Erwachsene mit unserem Zeitmanagement daherkommen.Die Angst vor dem Älter werden spielt sich durch sämtliche zentrale Figuren unseres Stückes hindurch. Das Dreiergespann bei uns sind Peter (Kind), Hook (Erwachsen) und das Krokodil (das hohe Alter, die Zeit). Letztere Figur ist auch die Erinnerung daran, dass wir alle, wie auch Tinkerbell es in dem Stück sagt, nicht ewig leben können. Das ist die Angst, die Hook und Peter verbinden, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Und diese Angst vor dem Tod, dem scheinbaren Stillstand, zeigt sich im Stück gegen Ende bei Tinkerbell, die Peter retten will, als er in große Gefahr gerät. „Wenn ich groß bin, dann habe ich alle Zeit und kann ganz frei diese Zeit einteilen“. Das ist die freudige Erwartung bis zu dem Moment, wo wir dann plötzlich merken, dass wir verantwortlich für unsere Zeit sind und damit auch Zeit „verlieren“ und/ oder Zeit zu einem „Problem“ wird. Die zwei Wörter: „Keine Zeit“ fallen plötzlich öfter als: „Frei- Zeit“. Und schwupps guckt man sich z.B. Kleinkinder an und denkt: „Hach. "Was haben die Zeit“. Wer ist denn nun dieser Peter Pan? Wie bei anderen Figuren im Stück, stelle ich ihn oder sie mir als genderneutrales Menschenkind vor. Ein Kind, dem / der von den Erwachsenen bitter mitgespielt wurde und das sich vor lauter Verletzung eine eigene Welt aufbaut: Das Nimmerland. Peter holt sich verbündete Kinder aus der „echten Welt“ und erhebt sich zu der anführenden Person. Im Original heißen diese Kinder „Lost Boys“. Peter ist eine Märchenfigur mit Abgründen und ich würde sagen, dass die Figur, die am meisten „lost“ ist, Peter Pan selbst ist. Daneben gibt es eine andere Ebene der Darling Welt. Statt den Fokus der modernen Frau anzuschauen, haben wir mit Mr. Darling eine Figur des modernen Vaters und Mannes untersucht. Und damit aber auch uns Erwachsene an sich „auf die Schippe“ genommen. Die Emanzipation des Mannes und damit auch die Gleichberechtigung in Punkto Lohn, - und auch Care Arbeit und die Erarbeitung der Darling Szenen, war besonders erfrischend. Die Darling Kinder freuen sich, ein Abenteuer zu erleben und entfliehen der Stadtwelt und der Welt der Erwachsenen, wo sie immer wieder zur Seite geschoben und sich nicht gesehen fühlen und erwachsen sein sollen, solange es geht, Kind sein zu dürfen. Und dann stürzt die Welt der erwachsenen Darlings buchstäblich ein. Sie stehen plötzlich ohne Kinder im Nichts und müssen sich mit sich auseinandersetzen. Nana ist die Brücke zwischen Fantasie und „echtem“ Leben. Währenddessen tauchen die drei Kinder in das scheinbare Traumland „Nimmerland" ein. Wo man immer Kind bleiben kann, so man möchte. Außer sie entscheiden sich Pirat*in zu werden und damit erwachsen. Die Pirat*innen unter Hook sind ebenso „lost“. Hooks panische Angst vor dem Krokodil und dem Altern, bestimmt den Pirat*innen Alltag. Bis sich zum Ende der Kreis schließt und alle Figuren, bis auf Peter Pan, der Lebensrealität ins Auge gucken und damit vielleicht auch ihren Frieden finden. Es war erstaunlich, wie die Themen der Klasse auch Themen des Stückes sind und umgekehrt. Fakt ist: Wir haben es geschafft. Und darauf sollten wir alle sehr stolz sein. Ich wünsche der achten Klasse nur das Beste für euren weiteren Werdegang und wünsche Ihnen und euch: Pflegt das Kind in euch und haltet zusammen. Denn zusammen ist man weniger alleine!

Impressionen

Filmische, wie fotografische Aufzeichnungen sind viel vorhanden und können bei Bedarf privat gesichtet werden.

Ich arbeite so, dass sich die Schüler:innen anhand eines von mir entworfenen Bühnen,-wie Kostümbild, Gedanken machen und dieses ausarbeiten.

Dabei arbeite ich gerne zeitlos, nachhaltig und ästhetisch fantasievoll.

Wie könnte z.B. die Schildkröte aus Momo aussehen?

Kassiopaia

Wie kann man Räume bauen, ohne dass sie realistisch sind und Raum für Fantasie ins Zeitlose zulassen?

Was passierte im Januar 2023 in Lübeck mit den zahlreichen an die Straße gestellten Tannenbäume? Sie wurden verwendet und bestmöglich kreativ eingesetzt. Eine Spiegelfolie am Boden skizzierte sowohl den Höllenschlund, als auch einen Wasserfall.

Ronja Räubertochter

Feedbackweitere folgen.

Mit einer großen Gruppe aus drei Förderklassen der Kinder- und Jugendhilfe aus unterschiedlichen Jahrgängen mit Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren hat Isabelle in vier Wochen eine wunderbare Inszenierung kreiert. Vom Kennenlernen drei Monate vorher hat sie innerhalb eines halben Tages ein glänzendes Gespür für die Persönlichkeiten gezeigt und die Rollen perfekt zugeschnitten und besetzt. Isabelle vermochte in der Zusammenarbeit jede und jeden da abzuholen, wo er oder sie war und so schwierig es auch schien, alle Jugendlichen haben ihren Beitrag zum Ganzen gefunden und sind über sich hinaus gewachsen. Es traten durch ihren ermutigenden Umgang einige Talente zum Vorschein, die man nicht vermutet hatte. Hierfür braucht es ein ganz besonderes Feingefühl, Geduld für unendlich viel Ermutigung und die richtige Balance in Kreativität und Flexibilität, um sich schnell auf alles einzustellen, was sich in dieser doch sehr emotionalen Arbeit in Förderklassen täglich ergibt. Isabelle war wirklich außerordentlich engagiert, noch dazu über diese weite Entfernung. Die Klassen und KollegInnen der Rudolf Steiner Schule Schloss Hamborn sind sehr froh und dankbar für diese wunderbaren Erlebnisse und die tolle Zusammenarbeit. E.M Momo 2023

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